9. Tag (12.11.22)


 


Unser letzter Tag war noch einmal von intensiven Begegnungen geprägt. Zunächst trafen wir Christian Gasaro, einen jungen Start-Upper, der zusammen mit seiner Investorin und einem IT- Fachmann seine Plattform Isaro Econext vorstellte, mit der er zu nachhaltigem Verhalten anleiten und Anreize zur Verwendung ökologischer Produkte schaffen will. Seine Plattform, die noch im Aufbau ist, sollen Anbieter ökologischer Produkte zum Verkauf nutzen können. 






Am Nachmittag trafen wir in den Räumen der Westerwelle Foundation über den Dächern von Kigali Lucas Rosenberg, einen Producer von CNN und freien Mitarbeiter des ZDF.





Er hatte uns ein Treffen mit vier ruandischen Journalisten und Journalistinnen aus verschiedenen Sparten organisiert. In den kommenden eineinhalb Stunden führten wir in Gruppen Gespräche mit einer ruandischen Korrespondentin von afrinews TV/BBC Swahili, einer Vertreterin der Zeitung „New Times“ (einzige englische Zeitung in Ruanda), einem Reporter und Radio-Moderator sowie dem einem TV-Moderator von Rwanda TV.





Dabei ging es nicht nur um Fragen der journalistischen Arbeit und des journalistischen Alltags oder der Medienlandschaft, sondern wir erfuhren auch Neues über das Leben in Ruanda, z.B. über die Bedeutung von Mental Health in der von den Folgen des Genozids geprägten Gesellschaft. So berichtete Lydia von den Problemen der aus Vergewaltigungen während des Genozids entstandenen Kindern.





Danach war Souvenir-Shopping angesagt. Mitten in einem heftigen Regen, der sich durch drohende schwarze Wolken schon am Convention Center angekündigt hatte, erreichten wir den Basar. Hinter einer tropfenden Plastikplane verbarg sich eine bunte, nicht überschaubare Fülle von Souvenirs: Stoffe, Holzfiguren, Gefäße in allen Varianten, Armbänder, Taschen und drängende Verkäufer. Manche machten positive Feilscherfahrungen, andere fühlten sich eher bedrängt und etwas überfordert. Die Ausbeute war auf jeden Fall reichlich.


Am Ende des Tages gab es noch einmal eine neue Sicht auf das Leben in Ruanda durch zwei Deutsche, die im Land leben und arbeiten. Bei unserem letzten ruandischen Buffet mit Kochbananen, Bohnen, Kartoffeln und Reis schilderten sie uns unter anderem ihre Erfahrungen mit Freundschaften, dem Erlernen der Sprache und den Gewohnheiten des Alltags. 


Um 23 Uhr machten wir uns auf den Weg zur langen Rückreise: voller Eindrücke von Ruanda, den Menschen, der Landschaft, den gemeinsamen Erlebnissen, um einige Erfahrungen reicher, mit vielen neuen Fragen im Kopf. Es wird wohl einige Zeit dauern, all die vielfältigen Eindrücke zu verarbeiten. 

Schwer vorstellbar einfach wieder in den Schulalltag einzutauchen. Aber dafür sorgen ja leider bei vielen schon die Schul-Aufgaben, die es „für die Zeit im Flugzeug“ zu erledigen gab - eine Aufgabe aus einer derzeit wirklich völlig anderen Welt! Da hängen wir über den Wolken lieber noch ein bisschen unseren Gedanken nach oder schlafen endlich ein Viertelstündchen.


Murokoze cyane an alle, die zum Gelingen der Reise beigetragen haben. Vielleicht ja irgendwann auf ein Wiedersehen.


Zum Beispiel am kommenden Samstag (19.11.) ab 13 Uhr in Raum 247. Dort stellen wir als Gruppe unsere Reise allen Interessierten vor: Murakaza neza! 


(Von M. Frey und P. Michel)

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